Martina

Martina Losch guckt hinterm Baum hervor

Aus- und Weiterbildung

1988-1991: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin
1992-1994: Weiterbildung zur Fachkrankenschwester für den OP-Dienst
2004-2007: Weiterbildung zum Praxisanleiter
2008: Lehrgang Kinesiologie
2010: Fortbildungslehrgang „Train the Trainer“
2010-2012: Bachelorstudium im Bereich Pflegewissenschaft mit Schwerpunkt Pädagogik mit Abschluss
2012-2014: Masterstudium Lehrerin für Pflege und Gesundheit mit Abschluss
2016-2018: Weiterbildung zur systemischen Beraterin

 

Berufstätigkeit

1991-2004: Tätigkeit auf verschiedenen Stellen als Fachgesundheits- und Krankenpflegerin und im OP-Dienst
2004-2008: Tätigkeit als Praxisanleiterin von Auszubildenden im OP
2008-2011: Tätigkeit als Lehrkraft an der Schule für operative Fachberufe in Düsseldorf-Kaiserswerth
2012-2013: Lehrkraft am Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe im Universitätsklinikum Düsseldorf
seit 2013: Weiterbildungsleitung für den OP Bereich an der Caritas-Akademie Köln-Hohenlind
seit 2014: Mitarbeit im Berufsverband Deutsche Gesellschaft für Funktionspflege (DGF)
seit 2021: Honorardozentin an der Akademie für Gesundheitsberufe des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz

 

Veröffentlichungen

 

Familie

Geboren: 31.12.1970

Familie: geschieden, Mutter von zwei wundervollen Töchtern (geboren 1995 und 1998)

Laubbaum im Sommer auf grüner Wiese

Ich wurde am 31.12.1970 als erstes Kind geboren. Aufgewachsen bin ich in einer Kleinstadt mit einem Adoptivbruder. Schon früh wollte ich selbstständig sein und so zog ich mit 17 Jahren von zuhause aus, um in einem Krankenhaus mein erstes Praktikum zu machen. Ich war frei und hatte die Möglichkeit, viele Dinge im Alltag selbst zu gestalten. Leider schloss das Krankenhaus, bevor mein Praktikum endete und ich zog wieder zuhause ein.

Im Oktober 1988 begann ich meine Ausbildung zur Gesundheits-und Krankenpflegerin im Lukaskrankenhaus in Neuss, die ich mit meinem Examen 1991 abschloss. Eine aufregende und lehrreiche Zeit in meinem Leben. Nach der Ausbildung bot man mir einen Arbeitsplatz im OP an. Als Auszubildende war ich schon in dieser Abteilung eingesetzt und es hatte mir nicht gefallen. Trotz der Bedenken nahm ich die Stelle an. Der erste Bereich, in dem ich eingesetzt wurde, war die Gynäkologie. Die Kollegin, die dort hauptsächlich arbeitete, hat mich mit der neuen Aufgabe vertraut gemachen. Sie hat in mir die Liebe zu dieser Arbeit geweckt, mit Trockenübungen, Neugierde und Lob.

Da die Personalsituation in diesem OP immer schlimmer wurde, habe ich mich nach circa einem Jahr entschlossen, das Krankenhaus zu wechseln. Ich fing 1992 im Evangelischen Krankenhaus in Düsseldorf im chirurgischen OP an. Hier wurde mir schon bei Einstellung die Option angeboten, die Fachweiterbildung für den Operationsdienst zu beginnen. Von 1992 bis 1994 absolvierte ich die Fachweiterbildung zum Operationsdienst und schloss diese mit einer staatlichen Prüfung ab.

Im Februar 1995, an einem Rosenmontag kam unsere Tochter Helen auf die Welt und mein Fokus veränderte sich. Ich war nun Mutter. Allerdings war für mich immer klar, dass ich meinen Beruf, den ich sehr gerne mag, nicht aufgeben wollte. Und so fanden wir als junge Familie einen Weg, alles unter einen Hut zu bekommen. Ich ging nach ein paar Monaten Auszeit in Teilzeit wieder arbeiten. 1998 kam dann die zweite Tochter Moira auf die Welt. Ich war, und bin es noch immer sehr glücklich über meine beiden tollen Kinder. Aber ich wollte meinen Beruf, auch mit zwei Kindern, nicht aufgeben. In der Zeit, als Moira noch nicht in den Kindergarten ging, arbeitete ich nur eine wenige Stunden im Monat als Nachtwache auf verschiedenen Stationen im Ev. Krankenhaus. Eine ganz neue Erfahrung, da ich ja nach meiner Ausbildung nur im OP Bereich und nicht auf einer Station gearbeitet hatte. Ich stellte schnell fest, dass mir etwas fehlte. Der besondere Arbeitsplatz OP.

Nachdem die Betreuung der Kinder geregelt war (beide waren mit viel Freude jeden Tag in einer Kindertagesstätte) begann ich wieder in Teilzeit im OP zu arbeiten.

Durch die Kinder bin ich in Kontakt mit Homöopathie gekommen und dabei auch in Kontakt mit der Kinesiologie. Meine Ärztin bot Kurse zu dieser Methode an und da ich ein sehr neugieriger Mensch bin, habe ich angefangen, mich mit Kinesiologie zu beschäftigen. Bis heute wende ich diese körperbezogene Methode regelmäßig bei mir und bei anderen an.

2004 wurde mir eine neue Aufgabe im OP–Bereich angeboten: die Betreuung der Auszubildenden und die Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Ich absolvierte zu diesem Zweck die Weiterbildung zum Praxisanleiter. Ich erstellte Konzepte, um die Einsätze zu planen und mit Sinn zu versehen. Nun konnte ich meine Liebe zu diesem Beruf weitergeben. In der Weiterbildung zum Praxisanleiter lernte ich die Hintergründe der pädagogischen Arbeit kennen. Im Rahmen der Facharbeit, die zum Ende der Weiterbildung verfasst wurde, stieß ich bei meiner Recherche auf Maria Montessori, eine besondere Frau …“hilf mir es selbst zu tun“. Ein Leitsatz, der mir auch bei der Erziehung mit meinen Töchtern sehr wichtig war.

2008 wechselte ich nach langer Überlegung, ob ich den so sehr geliebten Arbeitsplatz OP verlassen sollte, als Lehrkraft an die Schule für operationstechnische Assistenten (OTA) in Düsseldorf Kaiserwerth. Ein ganz neues Aufgabengebiet, keine OP Pläne mehr, sondern hier musste ich mir den Tag selbst gestalten. Zwei Jahr brauchte ich, um mich an die Veränderung in der Arbeitsstruktur anzupassen. Was hat Priorität, was kann auch mal einen Tag auf dem Schreibtisch liegen blieben – waren Fragen die mich beschäftigten. Oft habe ich gesagt, ich gehe wieder zurück in den OP.

Diese Zeit war eine der Lehrreichsten für mich … ich habe neue Ressourcen in mir entdeckt. Ich kann gut mit Menschen und mit Gruppen zusammenarbeiten. Organisation und Strukturierung liegen mir. Und ich konnte das, was ich viele Jahre (17 Jahre insgesamt) mit viel Enthusiasmus gemacht habe, an junge Menschen weitergeben. Durch die gute Unterstützung meiner Schulleitung begann ich diese Fähigkeiten einzusetzen, durch viel Gespräche, Lob und Selbstreflexion erkannte ich, welche wertvollen Potentiale ich habe. Ich wollte mehr Hintergrundwissen zur Pädagogik. 2010 begann ich berufsbegleitend mein Bachelorstudium an der katholischen Hochschule in Köln – Pflegewissenschaft mit Schwerpunkt Pädagogik. 2011 endete meine Zeit an der Schule für OTA in Kaiserswerth.

Im Januar 2012 wechselte ich an die Krankenpflegeschule der Uniklinik Düsseldorf. Ich wollte herausfinden, ob ich auch andere Inhalte unterrichten kann. Und ja, ich konnte. Sehr schnell wurde mir aber klar, dass mein Herz am OP hängt und ich auf die Zusammenarbeit mit diesem Bereich nicht verzichten wollte. Nachdem ich im Herbst 2012 meinen Bachelor abgeschlossen hatte und mein Masterstudium begann, wechselte ich im März 2013 an die Caritas-Akademie Köln-Hohenlind als Weiterbildungsleitung für die Fachweiterbildung zum Operationsdienst. An der ich heute noch mit viel Engagement mein Wissen weitergebe.

Das Studium neben der Arbeit war für mich wie eine neue Welt. Endlich gab es Wörter und Hintergrundwissen, zu dem, was mir schon bewusst war. Und es war eine Abwechslung. Zwei Tage die Woche studieren – drei Tage arbeiten. Ein Modell, das mir sehr liegt. So konnte ich mich an der einen Stelle von der anderen Stelle erholen und meine verschiedenen Ressourcen einsetzen. Ich habe sehr gerne studiert und ich habe im Studium viel über mich selbst gelernt. Was kann ich wirklich gut und wobei brauche ich Hilfe?

Das Schreiben meiner Masterthesis brachte mir viele neue Erkenntnisse – Thema Achtsamkeit in der Ausbildung von Gesundheits-und Krankenpflege. Die Beschäftigung mit dieser Thematik hat mich persönlich verändert. Seit dieser Zeit nehme ich mir täglich mehrere Minuten am Tag um eine Achtsamkeitsübung durchzuführen. Ich bin ruhiger und gelassener geworden.

Am Ende des Studiums hatte ich das Gefühl ich bin noch nicht fertig. In einer Supervision entstand der Begriff „teilabschnittfertig“. Ich entschied mich 2016 die zweijährige Weiterbildung zur systemischen Beraterin zu beginnen. In dieser Weiterbildung bin ich mit vielen Inhalten aus dem Studium wieder in Kontakt gekommen und konnte diese vertiefen. Virginia Satir hat mich mit ihren fünf Freiheiten und ihrer Art, mit Menschen in Kontakt zu treten, sehr beeindruckt. Ich habe nicht nur Hintergrundwissen dazugelernt, sondern auch wieder eine ganze Menge über mich selbst, meine eigenen Grenzen und die  Verantwortung für meine Selbstliebe. Durch die Gruppe sind neue Perspektiven entstanden. Und ich weiß jetzt, mein Methodenkoffer ist gut gefüllt und ich bin „fertig“. Die Inhalte der Weiterbildung fließen täglich in meine Arbeit mit den Teilnehmern und mit den OP-Teams ein. Es macht mir sehr viel Freude, zu sehen, wie Menschen sich entwickeln. Jeder wirkliche Kontakt beseelt mich und gibt mir Energie (zurück).

Für mich schließt sich hier ein Kreis. Kinesiologie – Achtsamkeit – Beratung.

Bis jetzt war mein Leben nicht gradlinig und auch nicht einfach, jedoch hat mich jede Krise und Herausforderung weitergebracht, und ich würde nichts anders machen wollen. Mein Leben ist gut, so, wie es ist.

Ich möchte in Zukunft wieder zwei Arbeitsbereiche in meinem Leben haben. Auf der einen Seite die Arbeit als Weiterbildungsleitung mit pädagogischem und organisatorischem Schwerpunkt und auf der anderen Seite die Beratungsarbeit mit Körperwahrnehmung. Wichtig dabei ist mir, dass ich zu Menschen Kontakt herstelle und sie in ihren Entwicklungen begleite sowie mit Gruppen arbeite und dabei meine Energiespeicher fülle.

Ihre Martina Losch